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Langfristige ETF-Investition über Generationen: Muss es wirklich ein ESG-ETF sein?

Für viele Investoren, die an die Zukunft denken, stellt sich die Frage: Wie kann man einen ETF so wählen, dass er nicht nur den eigenen Wohlstand vermehrt, sondern auch für kommende Generationen Bestand hat? Dabei rückt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus, da globale Herausforderungen wie der Klimawandel und soziale Ungleichheiten drängender werden.

Auf den ersten Blick scheint ein ESG-ETF (Environmental, Social, and Governance) für Anleger, die Wert auf langfristigen Erfolg und Nachhaltigkeit legen, die logische Wahl zu sein. Doch lohnt sich das wirklich? Oder könnten klassische ETFs wie der Vanguard FTSE All-World ETF auf lange Sicht ebenso gut oder gar besser abschneiden?

Dieser Blogpost richtet sich an Anleger, die nicht nur für sich selbst, sondern auch für kommende Generationen denken und dabei die Rolle von ESG abwägen wollen.

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Die Attraktivität von ESG-ETFs: Ein Trugschluss?

ESG-ETFs sind in den letzten Jahren stark in den Fokus gerückt, nicht nur wegen ethischer Überlegungen, sondern auch wegen der Annahme, dass Unternehmen mit nachhaltigen Praktiken langfristig besser performen könnten. Tatsächlich gibt es Studien, die eine geringere Volatilität und eine potenziell bessere Krisenfestigkeit von Unternehmen mit hohem ESG-Rating nahelegen. Hinzu kommt der verstärkte Druck durch Regierungen und Institutionen, nachhaltige Investitionen zu fördern.

Allerdings geht dieser Trend oft mit höheren Kosten einher. ESG-ETFs haben tendenziell höhere Verwaltungskosten (TER), da die Auswahlkriterien aufwändiger sind. Außerdem schließen sie oft bestimmte Unternehmen oder Branchen aus (z. B. fossile Brennstoffe), was die Diversifikation einschränken kann. Ein breit gestreuter ETF wie der Vanguard FTSE All-World hingegen bietet eine umfassendere Abdeckung und ist deutlich kostengünstiger.

Der Vanguard FTSE All-World ETF: Die günstigere, langfristige Lösung

Der Vanguard FTSE All-World ETF ist ein globaler ETF, der über 4.000 Unternehmen aus verschiedenen Sektoren und Regionen abdeckt. Er ist breit diversifiziert, sowohl in entwickelte Märkte als auch Schwellenländer investiert, und das zu einem unschlagbar niedrigen TER von etwa 0,22 %. Für langfristige Investoren, die ihr Vermögen über Generationen hinweg aufbauen und weitervererben möchten, sind die niedrigen Gebühren ein wesentlicher Vorteil. Über Jahrzehnte hinweg kann sich der Effekt von niedrigen Kosten erheblich auf die Gesamtrendite auswirken.

Ein weiteres Argument für den Vanguard All-World ETF ist seine Flexibilität. Anders als ein ESG-ETF schränkt er die Auswahl der Unternehmen nicht durch ESG-Kriterien ein. In einer Welt, die sich kontinuierlich wandelt, könnten auch Unternehmen, die heute nicht als nachhaltig gelten, in der Zukunft nachhaltiger werden und erfolgreich bleiben. Der All-World ETF deckt diese Bandbreite ab, während ein ESG-ETF von vornherein bestimmte Sektoren ausschließt.

Warum ESG-ETFs in Zukunft weniger notwendig sein könnten

Eine interessante Überlegung, die langfristige Investoren in Betracht ziehen sollten, ist, dass viele Unternehmen zwangsläufig nachhaltiger werden müssen, um nicht nur Investoren, sondern auch Kunden und Regierungen zufriedenzustellen. Der regulatorische Druck, ESG-Kriterien zu erfüllen, nimmt weltweit zu. Große institutionelle Anleger wie Vanguard und BlackRock haben bereits angekündigt, Nachhaltigkeit stärker in ihre Investmententscheidungen einzubeziehen. Unternehmen, die den ESG-Standards nicht gerecht werden, könnten langfristig aus den großen Indizes verschwinden oder erheblich an Marktwert verlieren.

Dies bedeutet, dass der Vanguard FTSE All-World ETF im Laufe der Zeit „grüner“ wird, ohne dass Anleger dafür einen speziellen ESG-ETF wählen müssen. Das ETF-Portfolio wird sich natürlicherweise anpassen, da unnachhaltige Unternehmen von den Märkten bestraft oder aus Indizes ausgeschlossen werden, wenn sie nicht den globalen ESG-Trends folgen.

Hohe Kosten von ESG-ETFs: Profitieren nur die Finanzindustrie?

Ein häufiger Kritikpunkt an ESG-ETFs ist, dass sie oft teurer sind als ihre nicht-ESG-Pendants. Während ein Investor mit ESG-Anlagen das Gefühl haben mag, etwas Gutes für die Umwelt und die Gesellschaft zu tun, profitieren häufig Vermögensverwalter und Finanzinstitutionen von den höheren Gebühren. Diese Kosten können über Zeit einen erheblichen Teil der Rendite schmälern – insbesondere für langfristige Anleger, die ihren ETF über Jahrzehnte halten und weitervererben wollen.

Die Finanzindustrie hat den wachsenden Wunsch nach nachhaltigen Investitionen erkannt und nutzt ESG als Marketinginstrument, um höhere Gebühren zu rechtfertigen. Dabei zeigt sich immer wieder, dass niedrigere Kosten ein entscheidender Faktor für die langfristige Performance sind.

Fazit: Vanguard FTSE All-World als generationsübergreifende Lösung

Für Investoren, die ihr Vermögen über Generationen aufbauen und weitergeben wollen, bietet der Vanguard FTSE All-World ETF eine hervorragende Mischung aus breiter Diversifikationniedrigen Kosten und langfristiger Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Marktbedingungen – einschließlich der zunehmenden Bedeutung von ESG.

Während ESG-ETFs heute attraktiv erscheinen mögen, ist es wahrscheinlich, dass traditionelle ETFs wie der Vanguard All-World von der ESG-Bewegung profitieren, da Unternehmen weltweit gezwungen sind, nachhaltiger zu handeln. Der Vanguard ETF wird automatisch „grüner“, während er gleichzeitig die Kosten niedrig hält – ein Vorteil, der langfristig entscheidend ist.

Anleger sollten daher nicht dem Druck nachgeben, einen teureren ESG-ETF zu kaufen, wenn sie mit einem kostengünstigen, breit gestreuten ETF wie dem Vanguard FTSE All-World langfristig ähnliche oder sogar bessere Ergebnisse erzielen können – und das über Generationen hinweg

Disclaimer: Dieser Beitrag stellt keine Anlageberatung dar und ist nicht als Kaufempfehlung zu verstehen. Jede Investitionsentscheidung sollte auf der Grundlage individueller Umstände, Risikoprofile und Ziele getroffen werden. ESG- und nicht-ESG-Investitionen bergen unterschiedliche Risiken, und es ist ratsam, sich gründlich zu informieren oder einen Finanzberater hinzuzuziehen.